privateroomsberlin

Archiv  1 | 2 | 3 | 4 | 5
04


Barbaras Wohnung, Moabit

Einpersonenhaushalt:
Zwei Arbeitszimmer, Wohnküche, Schlafzimmer, Gästezimmer, Küche,
Bad und Diele.
135 qm


„Schattengesellschaft“
Videoinstallation von Monika Rohrmus und Helmut Schulze

Die Gastgeberin stellte für private rooms vier Räume zur Verfügung: zwei Arbeits- zimmer, die Wohnküche und den Flur.

Auffällig an dieser Altbauwohnung war der lange, gerade Flur. Hier sollte unsere erste Installation entstehen. Am Ende des Flurs wurde eine Videoleinwand installiert und ein Videofilm einer Tischgesellschaft projiziert. Allerdings war der Tisch angeschnitten. Bis auf eine Person waren die anderen Teinehmer der Tischgesell-schaft nur durch ihre Schattenbilder vertreten. Die Geräusche der Unterhaltung und das Geklapper von Geschirr und Besteck untermalten die Projektion. Dem eintretenden Gast wurde so der Eindruck vermittelt, dass in einem angrenzenden Raum eine Diner mit mehreren Personen stattfindet.




Monika Rohrmus
„Dschungel“, Klanginstallation
Tapete, Foto, Pflanzen, Klänge

Für diese Installation wurden alle vorhandenen Pflanzen der Wohnung eingsammelt und vor einer selbstgestalteten Tapete mit gelben Callas arrangiert. Fotos mit gelben Callas und Klänge mit Urwaldgeräuschen vervollständigten den „Dschungel“ im Raum.

Helmut Schulze
„Tischlandschaften“
Verschiedene Materialien, 2006

Im Besprechungsraum - 1. Arbeitszimmer - fand Helmut Schulze einen niederen, runden Couchtisch mit einer Tischplatte aus Glas und Rohrgeflecht und mit barocken, geschwungenen Beinen. Dieser, in seinen Augen ungwöhnliche Tisch, inspirierte ihn dazu, Variationen von Tischen als unendliche Landchaft durch den Raum zu führen. Zunächst aber wurde der runde Tisch mit allerlei Gegenständen gefüllt: Spielzeug vom Flohmarkt, Erinnerungsstücke, Maquetten.
Für die acht neugebauten Tische wurden unterschiedliche Materialien recycelt. Verpackungsmaterialien wie Styropur, Wellpappe, Kappaline, Kisten, Hasendraht, Gafferband, Dübelholz.
Die von Helmut Schulze gebauten Tische entziehen sich der perfekten Funktionalität. Die Grenzen zwischen Kunst, Architektur und Produktgestaltung werden ignoriert zu Gunsten des Kunstobjektes.
Die Tische wurden sparsam, und daher bedeutungsschwer mit Gegenständen bestückt. Ein kleines Segel auf einem silbernen Tisch; ein weißer Tisch umgrenzt mit verschiedenfarbigen, winzigen Zäunen; ein auf die Proportionen des Papptisches abgestimmter Glasbehälter gefüllt mit Erde; eine weisse Landschaft mit weissen Bäumchen; auf dem letzten und höchsten Tisch wie von Kinderhand gebaut ein Haus aus Ton, eine Kuh, ein Paar, dazu ein Baum von einer bekannten Spielzeugmarke.
Mit spielerischer Ironie werden alltäglichen Gegenständen ungewohnte Sinnzusammenhänge gegeben. Der Betrachter darf rätseln, enträtseln oder sich daran erfreuen.






Monika Rohrmus
„Küchenbilder“, 1981 – 85
Acryl, Bleistift, Collage auf Karton

Über einen längeren Zeitraum hat Monika Rohrmus ihre sogenannten „Küchenbilder“ gefertigt.
Das sind Stillleben mit profanen Gegenständen aus dem Haushalt wie z.B.: Gummhandschuhe, Teetassen, Büchsenöffer, Wäschklammer usw.. Diese Bilder entstanden in bewusster Auseinandersetzung mit den künstlich überhöhten Stillleben wie z.B. Matisse sie malte. Dort wurden edle Gegenstände und exotische Stoffe stilvoll arangiert und werden heute von der Kunstgeschichte gefeiert.

Für Barbaras Wohnküche wurden 10 „Küchenbilder“ ausgewählt.


Küchenbild


Küchenbild